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1331. Juni 28. Creiskovicz (Kröschendorf, Kr. Neustadt, vgl. Weltzel, Gesch. der Stadt Neustadt, S. 15, nicht Kretschendorf in Oestr.-Schl., wie im Cod. dipl. Sil. VI, S. 2 Anm. 2 die Erklärung lautet; act. et dat.).

fer. 6 post f. s. Joh. bapt.

Die leiblichen Brüder Wocko und Dietrich von Schwellenwalde (rect. Schnellewalde), Land- und Erbherren der neuen Stadt Prudnik (Neustadt in Ob.-Schl.), verreichen zu Ehren der hl. Maria, welcher die Pfarrkirche in ihrer Stadt Prudnik geweiht ist, ihrem Kaplan, dem Pfarrer Anshelm, und seinen Nachfolgern 4 1/2 Lane oder Hufen in ihrer Teodorici villa (Dittersdorf, Kr. Neustadt) mit aller Gerichtsbarkeit, Zinsen, Robotten, Steuern und Ehrungen, wovon die Bauern zu Michaelis 1 Mk. und zu Walpurgis 1 Vierdung oder 15 Groschen zinsen; ferner den Kretscham daselbst mit dem Brau- und Schlachtrecht, wofür der Kretschmer jährlich 1 1/2 Mk. polnisch zahlt, sowie das Patronatsrecht der Kirche in Dittersdorf. Der Pfarrer soll jährlich einen von seinen Bauern im Rathe haben, damit diese Stiftung nicht vergehe. Ausserdem behalten sie sich und ihren Rechtsnachfolgern den Schoss (exaccio) von den 4 1/2 Hufen zum Zeichen ihres Eigentumsrechts vor und geben dem Pfarrer eine Hufe bei den Schulzenäckern zur Bestellung auszuthun, einen Garten und eine Wiese am Wasser, wo man nach Greywitz (Kreywitz) geht. Sie wollen die Bauern wie ihre Unterthanen schützen, verzichten aber auf die Ausübung ihrer Herrschaftsrechte. Der Pfarrer soll immer einen Kaplan halten.

Z.: Nikolaus Pfarrer von Hoczenplocz, Lorenz Pfarrer de longo ponte (Langenbrück, Kr. Neustadt), Johann Richter zu Glemkow (Glemkau in Oestr.-Schl.), Marzko Richter zu Creickendorf (Kröschendorf, Kr. Neustadt vgl. ob.), Johann Opilmann und Nikolaus Tarchen. Peter Caropheimeri (!) de nova civitate (Neustadt).


Aus dem sogenannten Registrum Wenceslai, einem oberschlesischen Kopialbuch aus dem Anfang des XVI. Jahrh. in der Prager Universitäts-Bibliothek, auszuglich abgedr. von Wattenbach und Grünhagen, Cod. dipl. Sil. VI, No. 8, wo Anm. 1 bezüglich des Jahres (die Vorlage hat 1231!) zu beachten ist.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.